Trauma und Traumafolgeerkrankungen

Traumata sind heute in aller Munde. Aber was ist ein Trauma?

Schock oder Trauma kann entstehen, wenn Menschen von einer Situation überwältigt werden. Dann können Menschen nicht mehr „normal“ und logisch reagieren. Durch die Überforderung ist der Stress für uns Menschen so groß, dass das „vernünftige“ Großhirn „abgedreht“ wird und andere ältere Teile unseres Gehirns  das Handeln übernehmen. Leider stehen uns dann nur noch wenige Reaktionsmuster zur Verfügung:  Kämpfen, Weglaufen und/oder Erstarren. Manchmal ist der Schock so groß oder die schreckliche Situation dauert über längere Zeit oder sogar Jahre, dann spricht man von einer Traumatisierung. Oft ist es so, dass Menschen schon lange nicht mehr in der belastenden Situation sind, aber sehr wohl leiden. Dann spricht man von sogenannten Traumafolgestörungen (PTBS Posttraumatische Belastungsstörung). Diese äußern sich etwa in wiederkehrenden Albträumen, Schmerzen (ohne körperl. Ursache!), Sog. Flashbacks (durch einen Auslöser auch Trigger genannt ist es plötzlich so, als wäre die Person wieder in der schrecklichen Situation, sie durchlebt alles noch einmal), Depressionen, Schlafstörungen uvm.

Oft entwickeln Betroffene bestimmte Glaubenssätze. Diese äußern sich in immer wiederkehrenden, quälenden Gedanken:

„Ich bin schlecht.“
„Ich reiche nicht.“
„Niemand hilft mir.“
„Niemand ist da, ich bin allein.“
„Ich schaffe es nicht.“
„Alles tut mir weh.“

 

Was kann Menschen traumatisieren?

Unfälle, Naturkatastrophen und Gewalterfahrungen, Krieg und Flucht. Viele Babys und manchmal auch ihre Mütter (und Väter) durchleben bei der Geburt überwältigenden Stress. Vor allem bei Kindern (aber auch bei Erwachsenen) kann auch die BEOBACHTUNG eines Unfalls oder eines Gewaltaktes ein Trauma auslösen.

Wie kann ich mir selbst helfen?

Alles, was uns gut tut, kann helfen, gelassener mit unserer Vergangenheit umzugehen:

Mit Freund*Innen sprechen, Sport, Achtsamkeitsübungen, Meditation, Yoga, Qui Gong, Künstlerische Betätigung, gutes und frisches Essen, Spazieren gehen unter Bäumen. All das hilft uns, Schlimmes zu bewältigen.

Wann soll ich in Therapie gehen?

Immer dann, wenn Sie alleine nicht mehr weiterkommen, ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu holen. Schlafstörungen oder Flashbacks können sehr hartnäckig und damit sehr belastend sein – manchmal braucht es bestimmte therapeutische Techniken, um wieder ein freieres Leben führen zu können. Wenn Sie glauben, dass Sie unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, zögern Sie nicht und holen Sie sich Unterstützung!